Dienstag, 29. September 2015

Schlaf, Kindchen Schlaf. Oder: Theorie und Praxis des kindlichen Schlafbedürfnisses

Das Thema Schlaf (Ein Thema voller Missverständnisse) hatte ich an dieser Stelle schon einmal. Im Jahr 2013. Und was soll ich sagen? Ich bin noch immer müde. Ganze zwei Jahre später.
Und jetzt mal Butter bei die Fische: Das hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt.

Quelle: http://www.kika.de/unser-sandmaennchen/index.html

Rückblick: Gefühlt ab der ersten Lebenswoche ging die Fragerei los. Gott und die Welt interessierte scheinbar nichts brennender, als die Frage, wie mein Kind denn nun schlafe. Schläft es schon durch? Also die Tochter meiner Cousine zweiten Grades hat ja schon nach ... BlaBlaBla.
Da kam einiges an Gefühlen hoch. Neben dem "genervt sein" sorgten die Fragen nämlich auch für etwas anderes: Hoffnung. Das DURCHSCHLAFEN schien ein Ziel zu sein, das schnell erreicht werden könne.

Pustekuchen.
Mads wird im Dezember 4 (!) und Schlafen ist einfach sein Thema. 
Mittlerweile habe ich nämlich ein bisschen den Eindruck, es gibt so gewisse "Grundthemen", die einen bzw. das Kind möglichweise ein Leben lang begleiten. Und das sind:

* Schlaf
* Essen
* Temperament (zu schüchtern, zu wild)

Bei uns sind es zwei.
Aber bleiben wir beim Schlaf.

Mads brauchte schon immer insgesamt sehr viel weniger Schlaf als der Durchschnitt der Gleichaltrigen. Die so oft veröffentlichten Tabellen "so viel sollte ein Kind in diesem Alter schlafen" treiben mir regelmäßig die Lachtränen in die Augen (Na gut. Ich lache dabei nicht immer).

Um es auf den Punkt zu bringen, unser Dreijähriger kommt bereits seit gut einem Jahr nicht mehr wirklich über 9,5 Stunden Schlaf pro Nacht. Mittagsschlaf fällt eh flach. Laut aktueller Tabellen sollten es aber insgesamt 12 Stunden sein. Bei nur rund 9 Stunden pendelt es sich dann eigentlich erst in Teeniejahren ein ... Eigentlich. Wie gesagt.

Wie das im Tagesablauf aussieht?
Nun ja. Weil mein Mann und ich nicht besonders gerne vor 5 Uhr morgens aufstehen, geht unser Kind ziemlich spät ins Bett. In der Regel um 20:30 Uhr. Dann: Bobo Siebenschläfer vorlesen, Zudecken, Küsschen und ein Hörspiel.
Ich nehme an, dass er in den meisten Fällen also gegen 21:00 Uhr schläft.
Und in der Regel wacht er gegen 6:30 Uhr wieder auf.
Das hängt natürlich auch davon ab, ob er Nachts zwischendrin mal wach war (was zu 90% der Fall ist, Gründe: schlecht geträumt, Durst, Pipi, Husten oder einfach nur aus Sehnsucht) und ob er dann bei uns im Bett wieder einschlafen konnte (DAS passiert meist jedoch erst nach 1, 2 Stunden Herumgewälze der kompletten Familie).

Nach Abzug von ein bisschen "Mama & Papa Zeit" am Abend, den nächtlichen Unterbrechungen und Bettfluchten komme ich also auf maximal 6,5 bis 7 Stunden Schlaf pro Nacht. Na gut – im Vergleich zu den Baby-Mamis ist das Leiden auf hohem Niveau... ABER ich brauche eigentlich mindestens 9 Stunden (so das Ergebnis meiner jahzehntelangen, kinderlosen Recherche). Ich schleppe also seit nunmehr (fast) vier Jahren ein Schlafdefizit hinter mir her, das Nacht für Nacht größer wird.

Was ich nun eigentlich damit sagen will ist aber dies:  

Liebe Mamis, 
hört auf Euch zu grämen, wenn Euer Kind nach X-Nächten noch immer nicht durchschläft, nicht alleine einschläft oder am liebsten bei Euch im Bett schläft. So what?!

Bei mir war es so: Als die Fragerei nach dem "Durchschlafen" irgendwann aufhörte (dann nämlich, wenn Allewelt davon ausgeht, dass DAS nun wirklich kein Thema mehr sein könne) hörte auch mein hadern mit der Müdigkeit auf.

Ja, ich bin müde.
Aber was solls?
Ich bin eben jetzt eine Mama.
Und mein Kind lässt sich nicht in Schubladen oder Tabellen quetschen. Und darüber bin ich genaugenommen auch verdammt froh.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen